Kinderbuch-Tipp für die Sommerferien: Funklerwald von Stefanie Taschinski

Weil gerade Ferienzeit ist und in der Tendenz sowas wie Sommerloch, und die Kommunalpolitik auch Urlaub macht, heute mal ein kleiner Tipp zur Ferienlektüre mit Kindern.

Mit unseren Kindern haben wir im letzten Urlaub das Buch „Funklerwald“ von Stefanie Taschinski gelesen. Das war quasi ein Blindkauf auf Empfehlung der Buchhändlerin (ich betrat die Buchhandlung und bekam das Buch in die Hand gedrückt mit den Worten „das ist was für Sie und Ihre ganze Familie – so toll!“ und kaufte – die Dame kennt ja schließlich einen Teil der Bücher, die wir so lesen). Und es hat sich gelohnt.

Das Buch greift die Thematik Fremd sein, Vorurteile und Ausgrenzung auf und begegnet ihr mit Neugier, Offenheit und Freundschaft, die letztlich den Hass überwindet. Die deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V empfiehlt auf ihrem Extrablatt „Je suis Charlie“ das Buch mit dem Kommentar „Alle können gut zusammen leben, wenn „ein Freund dir die Pfote reicht“. Eine Tierfabel zum Nachdenken.“

Der Impuls, dieses Buch zu schreiben kam – so liest man im Internet –  durch die NSU-Morde. Die Autorin suchte nach einer Möglichkeit die Thematik Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Gewalt kindgerecht aufzugreifen und zu bearbeiten. Das ist auch das spannende an diesem Buch. Dadurch, dass es in der Tierwelt spielt, ist auch Ausgrenzung nicht auf bestimmte menschliche Merkmale begrenzt, sondern bietet viel Raum für Gespräche und eigene Gedanken.

Uns und unsere Kinder hat das Buch angesprochen. Sie haben mit den Tieren mitgefühlt und die Großen, haben Fragen gestellt, die zu weiteren Gesprächen geführt haben. Auch der Kleine hat sich mit den beiden Protagonisten identifiziert – und alle waren gespannt und gefesselt, wie die Geschichte wohl weitergeht. Den Kindern und uns hat es auf jeden Fall Anlass zum Nachdenken und Nach-reden gegeben, es hat gefesselt und beschäftigt  und die Thematik ist kindgemäß und phantasievoll – und nicht zu plump – aufgegriffen.

Wer jetzt das Buch auch lesen möchte, kann es in Würzburg zum Beispiel im Neuen Weg, im Schöningh oder im 13 1/2 kaufen, in der Heidingsfelder Bücherstube oder in Ochsenfurt in der Buchhandlung am Turm – um nur eine kleine Auswahl kleiner lokaler Buchhandlungen aufzuzählen – und oft haben die auch noch mehr Buchtipps. Die Sommerferien sind ja noch länger…

Eine kurze Inhaltsangabe gibt es nach dem Klick! Continue reading

Wenn Stadträtinnen Urlaub machen…

… dann sehen sie auch fremde Städte und Regionen mit ganz neuen Augen.

Eigentlich wollen wir ja nur die Stadt anschauen, ein Eis essen gehen und einfach uns einfach ein bisschen treiben lassen. Und dann bin ich doch wieder mitten drin in der Kommunalpolitik. Denn es ist spannend, wie die unterschiedlichen Städte die verschiedenen Aspekte der Stadtentwicklung angehen.

Welche Konzepte gibt es für  Park ´n`Ride? Wie ist das mit dem Autoverkehr in der Innenstadt gelöst? Wie schafft die Stadt schöne Plätze und Flächen zum verweilen. Wie sehen die Kinderspielplätze aus? Welche Ideen gibt es, die wir auch für Würzburg weiterdenken können? Welche großen Bauprojekte gibt es – und welche Diskussionen und Abstimmungen gingen ihnen voraus?

Und nicht zuletzt interessiert mich auch die Radwege-Situation und die (Rad-) Verkehrsführung in den anderen Städten – auch hier die Erkenntnis: Für den Radverkehr müsste noch viel mehr geschehen!

Das Thema ÖPNV ist da natürlich nicht ausgenommen. Das Tarifsystem ist nahezu in jeder Stadt nicht so ganz einfach zu verstehen. Das ist ein Ärgernis, zumal es schätzungsweise Touristen in Würzburg da ganz ähnlich geht. Spannend ist aber auch, was das für Fahrzeuge sind, die da fahren. Wie das Verhältnis Sitzplätze zu Multifunktionsbereichen (für Stehplätze, Rollis, Kinderwägen, Fahrräder…) aussieht. Wie die Stadt insgesamt die Forderung der Barrierefreiheit umsetzt und vieles mehr.

Solche „Erwachsenengespräche“ gehen an den Kindern der Familie natürlich nicht vorbei. Auch hier entwickelt sich ein „Kennerblick“ und so mancher Hinweis auf Besonderheiten und Schönheiten einer Stadt aus Kinderperspektive. Meine Kinder fahren gerne Bus und Straßenbahn – und in fremden Städten noch viel lieber. Warum die Bahn in Linz „Bim“ und in Stuttgart „Stadtbahn“ und bei uns  „Straba“ heißt, wird ebenso diskutiert, wie die baulichen Unterschiede. Und sie be-obachten genau – und teilen ihr Wissen  – beispielsweise über Rasengleise, Schottergleise und Straßengleise bereitwillig mit allen Fahrgästen der Bahn – und manchmal auch mit den Gästen im Straßencafé… und Zack! schon sind wir wieder in einer kommunalpolitischen Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern.

So ist das, wenn Stadträtinnen Urlaub machen…

Neues zum DSL

In der letzten Stadtratssitzung habe ich mich in einer mündlichen Anfrage nach dem aktuellen Sachstand in Sachen schnelles DSL für Würzburg erkundigt. Die Antwort: Die Telekom ist dran am Ausbau. Die gute Nachricht: Ende des 1.Quartals 2016 wird mit der Vermarktung begonnen
– in absehbarer Zeit gibt es dann – auch in Stadtteilen wie Rottenbauer – schnelles DSL… Das ist doch mal eine Perspektive!

EDIT am 15.10.15:

Das Protokoll zur Stadtratssitzung steht mittlerweile online. Auf Seite 9 der öffentlichen Niederschrift kann man die Antwort des OB auf meine mündliche Anfrage nochmal nachlesen.