Mobilität von Morgen

Wie sieht der Verkehr der Zukunft in Würzburg aus? Welche Weichen müssen wir jetzt stellen, damit die Stadt in Zukunft noch lebenswerter wird? Dies sind nur zwei der Fragen, die mich beschäftigen. Wenn ich an die Diskussionen der jüngsten Zeit zurückdenke und beobachte, wie emotional auf der Seite der Mainpost oder auf Facebook bei „Würzburg erleben“  zum Beispiel über das „Zönchen“ Hofstraße diskutiert wurde sehe ich, wie wichtig diese Themen sind.

Schnell ist man dabei bei der Frage: Was macht eine lebenswerte Stadt aus? Einen interessanten Beitrag zu diesem Thema habe ich bei der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS NRW) gefunden:

Städte in Bewegung from AGFS NRW on Vimeo.

Auch in Würzburg könnte mehr Radverkehr stattfinden, mehr Platz für Fußgänger wäre ohnehin an vielen Stellen notwendig. Haben Autofahrer Alternativen können sie umsteigen – aufs Rad oder in den ÖPNV. Fehlen diese müssen sie weiter im Stau stehen, hochwertiger Raum in der Innenstadt steht dann nicht zur Verfügung.

Veränderungen passieren nicht von heute auf morgen. Schon gar nicht in Würzburg, das weiß ich. Denkanstöße wie das obige Video können uns aber dabei helfen uns zu überlegen, wo wir hinwollen.

Neues vom Breitband für Würzburg

Am Donnerstag wurde meine Anfrage zum schnellen Internet in Würzburg endlich beantwortet. Die Antwort findet sich hier und ist nicht das, was ich mir da so erhofft hatte. Besser war da schon der Bericht von Herrn Vogler von der Telekom beim Tagesordnungspunkt 9. Das Thema – Breitbandausbau – war das gleiche. Daran, dass Anträge aus dem Jahr 2009 bei dem Tagesordnungspunkt aufgeführt wurden sieht man, wie lange das Thema bereits aktuell ist.

Herr Vogler hat angekündigt, dass die Telekom Würzburg mit VDSL versorgen wird und diesen Ausbau innerhalb eines Jahres umsetzen will (das Ziel sei sogar, damit bis Jahresende fertig zu sein). Dort, wo noch kein Ausbau stattgefunden habe (also zum Beispiel in Rottenbauer) wird mit bis zu 100 Megabit ausgebaut und auch die Bereiche die bereits 50 Megabit DSL haben, sollen in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Auch die Mainpost berichtet hierzu und hat die Karte veröffentlicht, die Herr Vogler in der Stadtratssitzung an die Wand geworfen hat.

Für etwa 100 Haushalte im Stadtgebiet lohne dieser Ausbau sich für die Telekom nicht. Jetzt gilt es, genauer zu schauen, wo diese 100 Haushalte liegen (Laut Herrn Vogler sind die vor allem am alten Hafen und in den Rändern Heidingsfelds in der Nähe der Autobahn). In der Antwort auf meine Anfrage heißt es: „Für die schlecht versorgten Gebiete, die nicht vom Vectoring-Ausbau bzw. dem eigenwirtschaftlichen Ausbau der Telekom erfasst werden, soll das Förderverfahren nach der Breitbandrichtlinie weitergeführt werden.“ – Dies könnte also eine Lösung für die betroffenen Haushalte werden. Wir werden als Fraktion auch in den kommenden Jahren ein Auge auf die Situation haben und genau beobachten, wie der Ausbau vorankommt, und ob die Telekom ihre Ankündigungen umsetzt.

Überlegungen rund um den Bahnhof – Ortstermin mit Martin Burkert

Dass es am und vor allem rund um den Bahnhof eng zugeht, ist kein Geheimnis. Jetzt wird zwar der Bahnhof selbst ertüchtigt, aber die Probleme rund um den Bahnhof mit Straßenbahnhaltestelle, Busbahnhof, Fernbus-Haltestelle und Parkplätzen sowie ausreichend Fahrradstellplätzen auf zu wenig Raum bleiben auch weiter ungelöst.

Mit Martin Burkert, dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses im Bundestag und unseren örtlichen Abgeordneten auf Landes- und Bundesebene Georg Rosenthal, Volkmar Halbleib und Bernd Rützel haben wir uns das Gelände vor Ort angesehen und die Problematik erörtert.

Wir erörtern mit Martin Burkert die Situation rund um den Bahnhof

Vor-Ort-Termin – Foto: Alexander Kolbow

 

Beste Lösung scheint eine Ausweitung und Verlegung des Busbahnhofs auf das Gelände nördlich der Gleise zu sein. Hier wäre gerade für die Fernbusse und für die Buslinien aus dem Norden Würzburgs bzw. dem nördlichen Landkreis eine gute Anbindung an den Stadtring möglich – ohne dass die Busse viel durchs Stadtzentrum fahren müssen. Auch für die Anwohner rund um den Bahnhof wäre das eine Entlastung. Da das Gelände (noch) der Bahn gehört, ist eine Entbehrlichkeitsprüfung beantragt, die aber noch nicht beschieden ist. Martin Burkert hat uns hier politische Unterstützung zugesagt.

In der Folge könnte man dann die Flächen rund um den Bahnhof neu ordnen und müsste das Gelände nördlich der Gleise mit einem Fußgänger-Tunnel anbinden.

Hier gibt es noch viel zu tun, denn auch die Straßenbahn-Haltestelle soll verändert und zusammengeführt werden und es braucht Raum für Parken, für Taxi und für Fahrrad-Abstellplätze.

Als SPD-Stadtratsfraktion bleiben wir an dem Thema Entwicklung rund um den Bahnhof dran und führen auch weiter Gespräche für die bestmögliche Lösung. Hier findet sich übrigens unsere Presse-Mitteilung zum Ortstermin.

An der Parkplatzsuche am Bahnhof bin übrigens auch ich am Freitag gescheitert. Ich habe nach einer offiziellen Parkmöglichkeit für mein Fahrrad gesucht, an der ich es nicht nur abschließen sondern auch anschließen kann – leider war da nix (mehr frei)… Letztlich wurde ich zur „Wildparkerin“ an einem Laternenmast in der Nähe des Busbahnhofs – und hoffentlich ohne jemanden zu behindern.

Wachsam sein! Würzburg ist bunt!

Am Montag gedachte ganz Würzburg den Opfern des Krieges und der Zerstörung der Stadt in der Nacht des 16.März 1945. Dieser Bombenangriff der die Stadt nahezu völlig zerstört hat, ist jetzt 70 Jahre her.

Nahezu 70 Jahre ist es her, dass die NS-Diktatur, die Angst und Hass gesät hat, ein Ende gefunden hat; dass Judenverfolgung, Ermordung und Folter Andersdenkender und alle Greueltaten der Nazis durch die Alliierten beendet wurden.

Wenn heute wieder Nazis durch unsere Stadt marschieren wollen, um dieses Gedenken – auch an die Opfer des Nationalsozialismus – für ihre Zwecke zu missbrauchen, dann macht mich das wütend.

Wenn heute wieder, Montag für Montag, Rechtsextreme gemeinsam mit „besorgten Bürgern“ gegen die sogenannte „Islamisierung des Abendlandes“ – was auch immer das sein soll – demonstrieren und dabei mehr oder weniger offen rechtes Gedankengut verbreiten, dann macht das deutlich: Auch heute sind wir gefordert, wachsam zu sein und klar Position zu beziehen. Alle Menschen sind hier willkommen, erst recht, wenn sie vor Verfolgung fliehen. Für braunes Gedankengut gibt es hier keinen Platz.

Zufällig ist mir gestern ein Lied von den Helden meiner Kindheit wieder über den Weg gelaufen. Da das so gut passt, möchte ich es hier verlinken. Das Lied ist schon über 25 Jahre alt und stammt von einer Band aus Coburg – und leider ist es noch immer aktuell: „Wachsam sein“ von 99%.

Doch es stimmt mich auch hoffnungsfroh, wenn zwischen 5000 und 7000 Menschen ein deutliches Zeichen setzen gegen rechtsextremes Gedankengut und gemeinsam für ein weltoffenes und buntes Würzburg auf die Straße gehen. Danke, Würzburg!

Stadtratssitzung im Februar

Über meine Anfrage an Oberbürgermeister Schuchardt habe ich bereits berichtet. In der heutigen Stadtratssitzung bekam ich auch eine Antwort. Leider beantwortet diese meine Fragen nur zum Teil. Und sie zeigt wieder, dass das Baureferat immer noch nicht verstanden hat, dass mehr Radverkehr allen nützt. Sogar denen, die mit dem Auto unterwegs sein wollen. Sonst würden Maßnahmen, die die Fahrradinfrastruktur verbessern, nicht auf die lange Bank geschoben.

Ich hab auch nochmal nachgefragt und bin da weiter mit der Verwaltung im Gespräch, denn einige Antworten waren unzureichend oder unvollständig – ganz unabhängig davon, dass ich da auf andere Antworten gehofft hatte.

Meine zweite Anfrage, die zum Sachstand Breitband-Ausbau wurde vertagt, da hier noch Informationen von der Telekom eingeholt werden müssen. Bleibt dennoch zu hoffen, dass sich in Sachen Breitband endlich etwas tut…

Spannend war am Donnerstag aber vor allem auch die Diskussion um die Bahnhalte in Heidingsfeld. In der Beschlussvorlage war vorgesehen, zunächst nur den Bahnhaltepunkt Heidingsfeld Ost (Ochsenfurther Linie, Haltestelle Ostbahnhof) zu verwirklichen und den Haltepunkt West zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter zu verfolgen.

Ein Antrag der Grünen, mit dem sie sich letztlich auch durchsetzen konnten, hat erreicht, dass auch der Bahnhaltepunkt West im Blick bleibt, und nach Lösungen für die Umsetzung gesucht wird.

Wir haben diesen Antrag unterstützt. Denn in Zeiten, in denen Umweltproblematiken durch dem motorisierte Individualverkehr immer mehr an Bedeutung gewinnen, sind Investitionen in den Ausbau des ÖPNV Zukunftsinvestitionen, die sich auszahlen werden.