Auf die Kampagne „Let´s face it“ der AsF Unterfranken habe ich ja schon hingewiesen.
Dazu gehört aber auch eine Begleitung der Aktion auf kommunaler Ebene. In Würzburg haben wir, die AsF Vorsitzende Dorothee Klinksiek, meine Stadtratskollegin Laura Wallner und ich, uns mit den Leiterinnen der beiden Frauenhäuser zusammengesetzt und die Problematik erörtert.
Herausgekommen ist zweierlei:
Erstens gab es eine öffentliche Veranstaltung, die gut besucht war: Im Central haben wir den Film „Die Frau des Polizisten“ gezeigt und danach zum Gespräch mit Vertreterinnen der beiden Frauenhäuser eingeladen.
Zum anderen haben wir für die Haushaltsberatungen der Stadt Würzburg einen Antrag auf den Weg gebracht, die Mittel für die beiden Würzburger Frauenhäuser so aufzustocken, dass eine zusätzliche Sozialpädagogin eingestellt werden kann – also je eine halbe Stelle in jedem Frauenhaus mehr. Da die beiden Würzburger Frauenhäuser nicht nur für die Stadt Würzburg zuständig sind, sondern auch für die Landkreise Würzburg, Kitzingen und Mainspessart ging es letztlich um 25.000 Euro – also den Anteil der Stadt Würzburg (die anderen Landkreise sollten aufgefordert werden, sich auch zu beteiligen – hier sind die Haushaltsberatungen aber erst im Frühjahr).
Aus der Begründung unseres Antrags:
„2013 mussten in den Würzburger Frauenhäusern rund 100 Frauen abgewiesen werden. Bis August 2014 waren es ebenfalls bereits 100. Die Anforderungen an das Personal steigen stetig. Die Frauen im Frauenhaus brauchen Hilfe, Betreuung und Begleitung bis sich ihre Situation stabilisiert hat. Aber auch danach brauchen sie Hilfe und Unterstützung, um den Auszug aus dem Frauenhaus zu schaffen, eine Wohnung zu finden etc. und letztlich den Platz im Frauenhaus für eine andere Hilfesuchende wieder frei zu machen. Ohne ehrenamtliche Mitarbeiterinnen wäre dies alles schon lange nicht mehr zu leisten. Die Ehrenamtlichen brauchen jedoch auch Unterstützung, Supervision – alles das fällt zusätzlich in den Aufgabenbereich der Mitarbeiterinnen im Frauenhaus. Weitere Aufgaben der Mitarbeiterinnen im Frauenhaus liegen in der ambulanten Beratung, in Bereitschaftsdiensten etc.
Eine weitere Herausforderung ist, dass zunehmend Frauen mit Migrationshintergrund, die zudem oft kein oder nur wenig Deutsch sprechen, um Hilfe bitten. Für die Betreuung dieser Frauen ist zusätzlich eine Dolmetscherin erforderlich. Außerdem haben diese Frauen oft keine sozialen Beziehungen oder gar ein verlässliches Netzwerk hier in ihrer Umgebung.“
Hier unser Antrag zum Nachlesen.
Leider konnten wir uns mit unserem Antrag bei den Haushaltsberatungen der Stadt Würzburg nicht durchsetzen. Was wir jedoch erreicht haben ist, dass die Stadt Würzburg sich mit den beiden Trägern (AWO und SKF) zusammensetzt und zum einen diese Problematik erörtert und in einem weiteren Schritt mit den Landkreisen Würzburg, Kitzingen und Mainspessart Gespräche aufnimmt um gemeinsam die Mittel für die Frauenhäuser zu erhöhen und das Personal aufstocken zu können. Immerhin…
Ach ja, hier kann man die Kampagne der AsF-Unterfranken und unsere Forderungen an die bayerische Staatsregierung unterstützen.
Nachtrag am 19.12.
Das angekündigte Gespräch zwischen Stadt und den verschiedenen Trägern hat noch nicht stattgefunden. Es ist aber für Anfang Januar terminiert. Es geht dann letztlich bei diesem Gespräch darum, die Anzahl der Plätze zu erhöhen.