Eine gute Infrastruktur vor Ort ist wichtig. Das ist allgemein bekannt. In Rottenbauer ist das eigentlich ganz gut: Bäcker, Metzger, Bank, Straba, Supermarkt, Friseur – nur für Bücher und Schreibwaren muss man an den Heuchelhof bzw. bis nach Heidingsfeld fahren. Alles, was man so benötigt, vor Ort kaufen zu können, ist bequem und für viele auch wichtig.
Im Sommer hatte der örtliche Supermarkt für 6 Wochen geschlossen – er wurde erweitert und umgebaut. Für die Bewohnerinnen und Bewohner von Rottenbauer hieß das: Wo anders einkaufen – in der Regel verbunden mit Auto- oder Straßenbahn fahren.
Wir mussten deutlich mehr planen, was wann zu essen gebraucht wird. Wer wann was besorgen bzw. von einem Termin mitbringen kann usw. Schmerzlich vermisst wurde der Supermarkt insbesondere dann, wenn man dann bei der großen Einkaufstour noch was vergessen hatte und eben nicht schnell nochmal losziehen kann.
Was mir längst schon klar war, wurde mir in dieser Zeit noch einmal sehr deutlich bewusst: Die Nahversorgung ist gerade für die wichtig, die ohne Auto auskommen müssen, die nicht so mobil sind. Es ist aber auch für alle anderen deutlich bequemer und ein Stück Lebensqualität, vor Ort einkaufen zu können. Und klar ist auch: Wenn diese Einkaufsmöglichkeiten nicht oder nur für seltene Einkäufe genutzt werden, lohnen sie sich bald nicht mehr für Händlerin bzw. Händler – und dann ist der Laden zu. In Rottenbauer konnten wir das 6 Wochen testen – mit dem Wissen: der Supermarkt macht wieder auf…
Ein weiterer Nebeneffekt, der durch die Supermarkt-Pause eingetreten ist: die Nachbarschaft ist wieder ein ganzes Stück näher zusammengewachsen. Gemeinsames Jammern, dass der Supermarkt zu hat und das regelmäßige in der Nachbarschaft auf Beutezug nach dem letzten fehlenden Lebensmittel für das Abendessen zu gehen, hat die Nachbarschaft zusammen geschweißt. Trotzdem ist es schön und eine große Erleichterung, dass der Supermarkt wieder offen hat.
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